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Ganzes System entwickelt

Der Gedenkstättenleiter hat ein ganzes System entwickelt, um sich seinen Aufgaben zu entziehen

 

Um sich seiner Verpflichtung zur Erledigung der bei der Eröffnung der Ausstellung im Jahre 1999 rückständigen Arbeiten, insbesondere Anfertigung weiterer Biografieakten, speziell von Täterbiografien und seiner Verpflichtung zur Durchführung von Tagungen und Seminaren zu entziehen, hat der Gedenkstättenleiter ein regelrechtes System entwickelt:

  • Um lästigen Rückfragen nach den unerledigten Aufgaben zu entgehen, hat er sich der Kleinen Kommission seit den Jahren 2004/2005 praktisch dadurch entledigt, dass er sie trotz wiederholter Erinnerungen teils jahrelang nicht einberufen, teils nach Aufforderung dazu die Einladungen meist sehr kurzfristig und in einer absichtlich dilettantischen Weise ausgesprochen hat, so dass immer neue Terminverschiebungen vorprogrammiert waren.

  • Ebenso hat er die Kleine Kommission und den damaligen Stiftungsgeschäftsführer Wiedemann übergangen, als er ungefähr im Jahre 2007 oder 2008 heimlich zentrale und andere wichtige Ausstellungsstücke entfernt hat, so den zur Aufnahme von 32 Täterbiografien bestimmten „Täterturm“, um auf diese Weise Fragen irritierter Ausstellungsbesucher nach dem Zweck dieses infolge seiner Säumigkeit weitgehend leer gebliebenen Aktengestells zu vermeiden.

  • Um sich in Wolfenbütteler Kreisen, insbesondere im kommunalpolitischen Raum und auch bei der Wolfenbütteler Zeitung, eine unanfechtbare Position gegenüber fachwissenschaftlicher Kritik zu verschaffen und zu erhalten, hat er in der Ausstellung und in seinen schriftlichen und mündlichen Presseinformationen an die Wolfenbütteler Zeitung jahrelang den Eindruck erweckt, dass faktisch er der Gründer der Gedenkstätte ist. Aus diesem Grund hat er im Unterschied zu dem Ausstellungskatalog von 1991 in der Ausstellung die gesamte Entstehungsgeschichte der Gedenkstätte getilgt. Auch in dem umfangreichen Ausstellungskatalog von 2002 ist die Vorgeschichte der Gedenkstätte mit keinem einzigen Wort erwähnt.

  • Um die lästigen Nachfragen zur Anfertigung der Täterbiografien gegenstandslos zu machen, hat er in der Sitzung vom 10. März 2009 und anschließend gegenüber der Wolfenbütteler Zeitung überraschend und bewußt wahrheitswidrig behauptet, dass die Ausstellungsbesucher, insbesondere die Juristen, die Ausstellung von Anfang an als „textlastig“ empfunden hätten.

  • Indem er in einem Komplott mit dem Stiftungsgeschäftsführer Dr. Knoch die von diesem wiederholt als ordnungsgemäße Sitzung der Kleinen Kommission angekündigte Sitzung des wissenschaftlichen Bereichs der Gedenkstätte (der Kleinen Kommission) unter der Hand in die Sitzung einer sogenannten „Arbeitsgruppe“ zum Zweck der Mehrheitsgewinnung umfunktionierte. Dazu lud er die Mitglieder der Kleinen Kommission unter der unauffälligen und bislang unbekannten Bezeichnung „Arbeitsgruppe“ ein, dies ohne zumindest vorher die Einwilligung des Kommissionsvorsitzenden Prof. Perels eingeholt zu haben. Es fehlte auch eine vorherige Klarstellung, dass anstelle der erwarteten fünf Mitglieder der Kleinen Kommission insgesamt elf Mitglieder, darunter alle Gedenkstättenmitarbeiter einschließlich der Sekretärinnen, erscheinen würden. Damit stellte er die nichtsahnenden, eine Sitzung der Kleinen Kommission erwartenden Mitglieder der Kommission vor vollendete Tatsachen, dies in der Absicht, die von ihm und dem Stiftungsgeschäftsführer gewünschten Abstimmungsmehrheiten zu gewinnen. Dadurch, dass er und der Stiftungsgeschäftsführer auch die beiden Sekretärinnen mit vollem Stimmrecht hinzuzog, missbrauchte er die dienstliche Abhängigkeit der Sekretärinnen, die zudem bei der Diskussion der anstehenden komplexen wissenschaftlichen Fragen überfordert waren, zum Zweck des Mehrheits- und Machtgewinns.

  • Nicht vorgesehen in dem Kalkül des Gedenkstättenleiters und des Stiftungsgeschäftsführers war allerdings, dass der Kritiker Kramer rechtzeitig erkannt hatte, dass eine erschöpfende Erörterung des Problems des Täteraspekts und anderer Fragen in einem derart ausgeweiteten Gremium und bei der von dem Stiftungsgeschäftsführer durchgesetzten Tagesordnung schon bei der vorgesehen Zeitstruktur nicht möglich war und dass Kramer deshalb zwecks schwerpunktmäßiger Erörterung grundsätzlicher Fragen der Ausstellungen und der übrigen Gedenkstättenarbeit in der Sitzung vom 10. März 2009 eine Fortsetzung der Beratungen in einem neuen Termin (30. September 2009) schon zu Sitzungsbeginn zu Protokoll beschließen lassen würde, den sich dann auch alle Anwesenden notierten. Damit wurde der Plan, ein für alle Mal von der Kleinen Kommission und vor allem von der Frage nach den noch ausstehenden Täterbiografien unbehelligt zu bleiben, durchkreuzt. Deshalb „vergaßen“ der Gedenkstättenleiter und der Stiftungsgeschäftsführer übereinstimmend den beschlossenen Termin. Diese stillschweigende Absetzung des Termins geschah, ohne dass der Gedenkstättenleiter und der Stiftungsgeschäftsführer sich zumindest mit dem Kommissionsvorsitzenden Prof. Perels ins Benehmen setzten und ohne dass die Kommissionsmitglieder unterrichtet wurden.

  • Um eine Arbeitsüberlastung zu begründen und vorzuspiegeln und um von den seit 10 Jahren ausstehenden Täterbiographien abzulenken, hat der Gedenkstättenleiter sich außerdem unter Vernachlässigung des Täteraspekts ohne Unterrichtung der Kleinen Kommission neuen Aufgaben, und zwar ausschließlich Aufgaben im Bereich des Opfergedenkens (insbes. der Friedhofsarbeit), zugewandt, Aufgaben, die er im Wesentlichen den pädagogischen Mitarbeitern überlassen konnte und bei denen sich der Anteil seiner persönlichen Inanspruchnahme einer Überprüfung entzog. Dasselbe gilt für die vorgeblich den größten Teil seiner Arbeitskraft in Anspruch nehmende große Aufgabe der „Schicksalsklärung“, von der früher nie die Rede war und von der er die Mitglieder der Kleinen Kommission und hinsichtlich der angeblich starken Arbeitsbelastung auch den damaligen Stiftungsgeschäftsführer Wiedemann nie unterrichtet hat. Dazu passt, dass Dr. Knoch in der Sitzung der „Arbeitsgruppe Wolfenbüttel“ darauf bestanden hat, dass der Tagungsordnungspunkt „Recherche zu Anfragen Angehöriger“ unbedingt vor den anderen Tagesordnungspunkten diskutiert werden müsse.

 

Helmut Kramer
November 2010