Überraschungscoup I
Die Sitzung einer „Arbeitsgruppe Wolfenbüttel“ vom 10. März 2009
Bericht über eine Besprechung in der Gedenkstätte Wolfenbüttel am 10. März 2009
Nachdem ich und auch Prof. Perels den Stiftungsgeschäftsführer Dr. Knoch über viele Monate hinweg vergeblich um die Einberufung der Kleinen Kommission gebeten hatten, kündigte Dr. Knoch zunächst in einem Schreiben vom 4.8.2008 einen Sitzungstermin erst für Ende September 2008 an. In einem Schreiben vom 30.9.2008 stellte er einen Termin in der ersten Novemberhälfte 2008 in Aussicht. Erst einige Wochen später folgte die Einladung zu einer Sitzung der Kleinen Kommission, jedoch mit einem entsprechend der üblichen Einladungspraxis des Gedenkstättenleiters so kurzfristig angesetzten Termin, dass nicht alle Mitglieder zusagen konnten. Aufgrund dieser Einladungspraxis vergingen noch weitere Monate, bis endlich die Sitzung am 10. März 2009 stattfinden konnte. Auf die Zusage eines Gesprächs mit mir und mit Prof. Perels kam er nicht zurück.
Als ich, entgegen meiner Gewohnheit geraume Zeit vor Sitzungsbeginn eintraf – an der JVA-Rezeption mußte ich allerdings erst einmal mehr als zehn Minuten warten, bis ein Mitarbeiter der Gedenkstätte mich dort abholte –, fand ich zu meinem Erstaunen mit Ausnahme des durch einen Autobahnstau aufgehaltenen Prof. Perels bereits Prof. von Reeken und Herrn Bellanger (wegen der wieder einmal zu kurzfristig herausgegangenen Einladung war Dr. Ludewig diesmal verhindert) vor. Noch verwunderlicher war (neben Herrn Knauer und Dr. Keller von der Stiftung) die Anwesenheit sämtlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte einschließlich der beiden Sekretärinnen. Erst später wurde mir richtig klar, warum man den Termin ohne Rücksichtnahme auf die Verhinderung des besonders kompetenten Kommissionsmitgliedes Dr. Ludewig hatte stattfinden lassen: Das war ja gar keine Sitzung der Kleinen Kommission, sondern die Sitzung eines eigenwillig zusammengestellten Gremiums, von dessen Gründung weder mir noch Prof. Perels etwas bekannt geworden ist. In dem etwa acht Monate später (!) von dem Gedenkstättenleiter versandten Sitzungsprotokoll wurde das Gremium als „Arbeitsgruppe Wolfenbüttel“ (dies unter Anführungszeichen) an alle Mitglieder dieser „Arbeitsgruppe“ versandt, mich ausgenommen.
Die Existenz einer solchen „Arbeitsgruppe“ war Prof. Perels und mir bislang nicht bekannt. Weder in der Satzung der Stiftung ist sie vorgesehen noch von der Fachkommission eingesetzt worden. Status und Auftrag eines solchen Gremiums sind unklar: Soll die „Arbeitsgruppe“ die von der Fachkommission berufene Kleine Kommission ablösen? Ist die „Arbeitsgruppe“ als neben der Kleinen Kommission existierende, häufig tagende Einrichtung geschaffen worden? Oder handelt es sich um eine von dem Gedenkstättenleiter und dem Stiftungsgeschäftsführer zum Zweck der Legitimierung eigenwilligen Handelns ad hoc veranstaltete Inszenierung, in einer Zusammensetzung, die eine freimütige Diskussion über die Weiterentwicklung der Gedenkstätte in einem fachkundigen Kreis eher behindert als sie einen solchen Dialog fördert. Jedenfalls – und nichts anderes war wohl beabsichtigt – konnte man am 10. März 2009 über Mängel der Ausstellung und über möglicherweise peinliche Versäumnisse des Gedenkstättenleiters im Kreis aller seiner Mitarbeiter nicht ungezwungen reden. Erst recht waren die Voraussetzungen für eine vertiefte Diskussion über die Weiterentwicklung der Gedenkstätte in einem derart ausgeweiteten Kreis keinesfalls gegeben.
Eingeleitet wurde die Sitzung durch Dr. Knoch, indem er mit großer Selbstverständlichkeit sogleich das Wort ergriff, um die zuvor versandte Tagesordnung bestätigen zu lassen. Als demgegenüber Prof. Perels das Vorziehen des Tagesordnungspunktes „Weiterentwicklung der Dauerausstellung“ vorschlug, kam es zum Eklat, mit einem heftigen Streit um die Sitzungsleitung. Schließlich war Prof. Perels der Vorsitzende der Kleinen Kommission. Nach einer formlosen Abstimmung stand schließlich fest, dass Prof. Perels als Vorsitzender der Kleinen Kommission die Besprechung zu leiten hatte. Selbst wenn in diesem großen Kreis überhaupt eine produktive Diskussion über Ausstellung und Arbeit der Gedenkstätte möglich gewesen wäre, war durch den unguten Auftakt das Gesprächsklima schwer gestört. Auch belebte Dr. Knoch den entstandenen Konflikt neu, indem er mehrmals, andere Wortmeldungen übergehend, versuchte, das Wort an sich zu reißen. Ich habe Prof. Perels bewundert, wie er unter den gegebenen Umständen die Ruhe so bewahrte, wie es angesichts des anmaßenden Auftretens des Dr. Knoch nur irgendwie möglich war. Später habe ich mich allerdings gefragt, ob man nicht spätestens jetzt hätte gehen müssen, angesichts der intriganten Umfunktionierung der Kleinen Kommission in ein blosses Akklamationsgremium.
Die Abstimmung über die Tagesordnung endete mit 9 : 2 Stimmen mit der Ablehnung des Vorschlages von Prof. Perels, die Diskussion über die Arbeit der letzten Jahre vorzuziehen.
So begann die Sitzung mit TOP 1 a und damit mit der sich über mehr als eine halbe Stunde hinwegziehenden bewegten Klage des Gedenkstättenleiters über die überaus starke Inanspruchnahme durch eine Aufgabe, von der früher nie die Rede gewesen war: durch die Aufgabe der „Schicksalsklärung“. Diese Aufgabe sei auch mit einer außerordentlich hohen seelischen Belastung verbunden, wofür er und seine Mitarbeiter eigentlich selbst psychologischer Betreuung bedürften. Die nächsten Stunden vergingen mit einem instruktiven Bericht von Markus Weber über die erfolgreiche Arbeit mit Schülern. Es folgten eine ausführliche Darstellung der Anzahl sog. Seminartage mit Schülern sowie noch ausführlichere statistische Angaben über die Besucherzahlen und über diverse eher technische Angelegenheiten. Dies alles mit wenigen Wortmeldungen, als seien die Mitarbeiter nicht gewohnt, auch einmal über die thematischen Inhalte ihrer Arbeit und über die Setzung von Schwerpunkten zu diskutieren. Längere Zeit wurde über die erfolgreiche Arbeit mit den Schülern zur Identifizierung von Gräbern berichtet.
Erst zu vorgerückter Stunde kamen die Ausstellungen zur Sprache. Wiederum unter Hinweis auf die anderweitige starke Belastung, berichtete Herr Knauer über gewisse Umgestaltungen, ohne allerdings die von ihm vorgenommene Entfernung des „Täterblocks“ und die Gründe dazu sowie die Ersetzung von Schautafeln durch ein Ölgemälde und ein Bettgestell zu erwähnen. Diese Änderungen haben Prof. Perels und ich erst später bemerkt. Schließlich konnte ich den Punkt der seit Jahren ausstehenden Täterbiographien wenigstens kurz anschneiden und die Frage nach den Gründen für die völlige Einstellung der Tagungen für Juristen und Referendare stellen. Bemerkenswerterweise überließ man die Antwort allein dem Gedenkstättenleiter und Dr. Knoch sowie Prof. von Reeken, der sich der Ansicht des Gedenkstättenleiters anschloß, weitere Texte seien unnötig. Auch die beiden pädagogischen Mitarbeiter zogen es vor, zu der Behauptung der „Textlastigkeit“ zu schweigen oder – so die die Sekretärinnen – beifällig zu nicken. Welche Absichten hinter der Behauptung einer „Textlastigkeit“ der Ausstellung standen, wurde erst später klar, als die Fachkommission am 9. April 2010 die Abwicklung der vorhandenen Ausstellung und eine „Neukonzeption“ beschloß, deren Notwendigkeit der Gedenkstättenleiter in der Wolfenbütteler Zeitung mit der „Textlastigkeit“ der Ausstellung begründete (siehe Text „Überraschungscoup II: Zum Zustandekommen des Beschlusses der Fachkommission vom 9. April 2010 - siehe www. ......).
Nicht nur bei den zur Abstimmung gestellten Fragen, sondern auch im Vergleich zur Diskussion in einem gesprächsbereiten und ergebnisoffenen Kreis sahen Prof. Perels und ich uns einer geschlossenen Phalanx gegenüber. Hatte man mit den ungewohnt frühzeitig eingetroffenen Teilnehmern eine Marschroute vorbesprochen oder die Teilnehmer irgendwie eingestimmt, hätte die Geschlossenheit der Abwehr der erwarteten kritischen Fragen nicht deutlicher sein können. In dieses Bild fügt sich, dass Dr. Knoch mit seinem Insistieren auf die Sitzungsleitung unbedingt die Zügel in der Hand behalten sollte.
Bemerkenswert ist auch, dass Prof. von Reeken im Hinblick auf die von mir vermissten Täterbiographien sich das Urteil zutraute, das Informationsangebot solle nicht durch weitere Texte und Textmaterialien ergänzt werden, und damit dem überraschend die „Textlastigkeit“ der Ausstellung beklagenden Gedenkstättenleiter zur Seite sprang. Ob und wie intensiv Prof. von Reeken die Ausstellung betrachtet und sich überhaupt jemals eingehend mit den Problemen der NS-Justiz beschäftigt hat, weiß ich nicht. Seine nicht seltene Abwesenheit bei den Sitzungen der Fachkommission, vor allem sein Ausbleiben auf den über die Gedenkstätte Wolfenbüttel entscheidenden Sitzungen der Fachkommission am 20.11.2009 und 9.4.2010 läßt nicht gerade auf ein erhöhtes Interesse an der Gedenkstätte Wolfenbüttel schließen. Reichte ihm, dass manche Didaktiker, ähnlich wie manche Historiker, in dem Glauben agieren, allzuständig zu sein?
Von dem unguten Auftakt bis zum Ende verlief die Sitzung in einer beklemmenden Atmosphäre.
Frühzeitig hatte ich die Frage nach der Fortsetzung der Sitzung der Kleinen Kommission gestellt. Fest vereinbart wurde der 30. September 2009 (vgl. S. 1 des den Teilnehmern, meine Person bezeichnenderweise ausgenommen, im November oder Anfang Dezember zugegangenen Protokolls).
Ohne Absprache auch nur mit dem Kommissionsvorsitzenden Prof. Perels „vergaßen“ der Gedenkstättenleiter und Dr. Knoch später diesen Termin. Schon in der Zwischenzeit, auch nachdem Dr. Knoch meinen Brief noch immer nicht beantwortet und die von ihm widerwillig gegebene Gesprächszusage nicht eingelöst hatte, habe ich die Hoffnung auf eine baldige Besserung des Wolfenbütteler Gedenkstättenproblems aufgegeben. In dieser Einschätzung sehe ich mich durch die Art bestätigt, in der der Stiftungsgeschäftsführer und – bedauerlicherweise – die Fachkommission mein freiwilliges Ausscheiden aus der Kleinen Kommission ohne großes Bedauern quittierten. Man hatte einen lästigen Mahner mit Erfolg vergrault, wie dies dann auch mit Prof. Perels geschah.
Angesichts des fast mit Händen greifbaren Unwillens, mir aufgeschlossen zuzuhören, war es inzwischen sinnlos, meine Kritik an den Ausstellungsdefiziten mit der Forderung zu konkretisieren, ohne unzumutbar großen Arbeitsaufwand wenigstens einige der vielen leeren Aktenschuber zu füllen: etwa mit einer Täterbiographie zu Werner Hülle, dem Organisator des „Nacht- und Nebel“-Befehls oder Opferbiographien zu dem in Wolfenbüttel umgebrachten jüdischen Ziegeleiarbeiter Moritz Klein und zu Erna Wazinski. Oder mit Themenordnern zu den im Rahmen der mit Recht summarisch gehaltenen, gerade aber deshalb erläuterungsbedürftigen Schautafeln zu den Themen „Judenverfolgung“, „Euthanasie“ und der gleichfalls vom Reichsjustizministerium organisierten Massenmordaktion „Vernichtung durch Arbeit“ sowie ein Themenordner zu dem wichtigen Bereich „NS-Strafvollzug“. Wenn der Gedenkstättenleiter jemals Interesse daran gezeigt hätte, hätte ich ihm aufgrund meiner umfassenden Veröffentlichungen zu diesen und anderen wichtigen Gegenständen Kurzdarstellungen liefern können, die er mit minimalem Zeitaufwand zu Themenakten hätte umarbeiten können. Deshalb hatte ich ihn immer wieder, nun schon seit ungefähr Ende 2005 an die Einberufung der vollständigen Kleinen Kommission erinnert, leider ohne Widerhall. Unter den gegebenen Umständen und angesichts des Desinteresses des Gedenkstättenleiters und der Verschlossenheit des Stiftungsgeschäftsführers mir gegenüber war es auch zwecklos, in der Sitzung vom 10. März 2009 aus meinem reichhaltigen Fundus wenigstens einige Opferbiographien (immer auch kombiniert mit einer Täterbiographie) vorzuschlagen.
Brennend gern hätte ich für eine kombinierte Täter-/Opferakte auf das erschütternde Schicksal der Familie Heinemann in Schöningen hingewiesen, ein Fall, in dem gleich drei Verfolgungskomplexe der NS-Justiz eindrucksvoll zusammenfallen: Verfolgung der Opposition, NS-„Euthanasie“, Judenverfolgung und die Unrechtsjustiz des Braunschweiger Sondergerichts: Der Schneider Kurt Heinemann war seit 1929 verheiratet mit Helene Heinemann. Er wurde zusammen mit 10 anderen Kommunisten und Sozialdemokraten am 4. Juli 1933 in Rieseberg bei Königslutter ermordet. Als Ehefrau eines Kommunisten wurde Helene Heinemann samt ihren Kindern in die Asozialität ausgegrenzt. Die nationalsozialistischen Jugendbehörden überwiesen die Brüder Günther und Wolfgang Heinemann 1941 als angeblich bildungs- und erziehungsunfähig an die Fürsorgeerziehung und brachten sie in den Neuerkeröder Anstalten unter. Am 16. Juni 1943 verfügte das Braunschweiger Staatsministerium die umgehende Einweisung der Brüder in die Landesheilanstalt Hadamar. Dort wurden sie im Rahmen der 14 F-13-Euthanasie ermordet. Die Mutter, wohlwissend was ihren Kindern bevorstand, hatte sich vergeblich nach Hadamar begeben, um ihre Kinder frei zu bekommen. Als sie nach Erhalt der Todesnachricht für den jüngeren Sohn nach Hadamar kam und nach der Todesursache fragte, erklärte ihr der Chefarzt Dr. Wahlmann, „damit müssen Sie sich abfinden, Frau Heinemann. Judenkinder müssen ausgerottet werden“. Nachdem Frau Heinemann nach dem Tod ihres Mannes auch ihre beiden Kinder genommen worden waren, lehnte sie die weitere Arbeit in der Rüstungsindustrie ab und bat um anderweitige Beschäftigung. Deshalb wurde sie vom Sondergericht Braunschweig mit drei Monaten Gefängnis bestraft. In der Wolfenbütteler Ausstellung sucht man den Namen Heinemann ebenso wie den Namen des in Wolfenbüttel hingerichteten Helmstedter Juden Moritz Klein vergeblich.
Bemerkenswert ist, gerade auch im Hinblick auf die im anderen Zusammenhang noch darzustellende Sitzung der Fachkommission am 9.4.2010, dass der Gedanke, die Ausstellung einmal gründlich zu überprüfen, gar die Ausstellung „neu zu konzipieren“, nicht einmal nebenbei geäußert wurde. Die nicht weiter ausgeführte Überlegung, die Ausstellung sei zu „textlastig“ (Herr Knauer) und der Vorschlag, die Ausstellung solle nicht „durch weitere Texte und Textmaterialien ergänzt werden“ (Prof. von Reeken) kam am 9.4.2010 ausdrücklich nur zur Abwehr meiner Forderung nach Schließung der Lücken in den Aktenschubern unterhalb der Schautafeln. Wollte man aus taktischen Gründen die Diskussion über eine „Neukonzeption“ der Ausstellung lieber der Fachkommission vorbehalten? Und war das der Grund dafür, dass man den Fortsetzungstermin 30.09.2009 „vergaß“?
Zur Neuartigkeit der Abwertung der Ausstellung als „textlastig“
Merkwürdigerweise hat der Gedenkstättenleiter die Behauptung von der von Ausstellungsbesuchern, angeblich selbst vom juristischen Fachpublikum bemängelten „Textlastigkeit“ erstmals in der Sitzung der „Arbeitsgruppe Wolfenbüttel“ vom 10. März 2009 aufgestellt, dagegen nie in der Kleinen Kommission. Insbesondere in den zahlreichen Sitzungen der Kleinen Kommission in den Jahren 1999 bis 2004 (danach hat er die Kleine Kommission praktisch einschlafen lassen) hat er dieses „Manko“ nie zur Sprache gebracht. Die Erwartung, sogar die Verpflichtung zu einem Hinweis auf eine mögliche Überforderung der Besucher, war vor allem auf den vielen Sitzungen zu erwarten, in denen über Inhalt, Umfang und Anzahl der für die beiden Wanderausstellungen vereinbarten Texte gründlich diskutiert wurde. Wir haben sogar einvernehmlich, ohne irgendwelche Bedenken des Wolfenbütteler Gedenkstättenleiters, für die Wanderausstellungen eine durchschnittliche Textmenge, in Form einer Zeichenanzahl, festgelegt, und zwar einstimmig.
Dem Historiker und Gedenkstättenleiter Knauer kann der Vorwurf nicht erspart bleiben: Sei es in dem Sinn einer „Flucht nach vorn“ oder aus anderen undurchsichtigen Beweggründen hat er die Behauptung von der „Textlastigkeit“ frei erfunden.
Bewußt wahrheitswidrig ist insbesondere die Behauptung, dass die „Textlastigkeit“ von Beginn an in der Rezeption durch die „Besucher“ und „durch das juristische Fachpublikum“ sich als ein Manko herausgestellt habe.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass dem Gedenkstättenleiter die angebliche Klage der Ausstellungsbesucher über eine „Textlastigkeit“ nicht allein in der momentanen Verlegenheit, sich in der Sitzung vom 10. März 2009 irgendwie aus der Verantwortung für seine jahrelange Untätigkeit zu stehlen, spontan eingefallen ist, sondern dass er sie in dem von ihm selbst gezeichneten Protokoll vom 10. März ohne relativierenden Zusatz aufrecht erhalten hat. Und weiter: Gegenüber der Wolfenbüttler Zeitung hat er zur Begründung der von der Fachkommission am 9.4.2010 beschlossenen „Neugestaltung“ der Ausstellung behauptet, die Ausstellung sei „derzeit noch sehr textlastig“ (WZ v. 17.4.2010).
Helmut Kramer
November 2010